Depression – unter Studierenden keine Unbekannte!
Studierende sind auch nur Menschen! Krankheiten, die andere Berufsgruppen betreffen, machen daher vor ihnen keinesfalls halt. Depression und depressive Einstellungen lassen sich also auch, besonders jetzt zur Winterzeit, unter den vielen tausend Studenten und Studentinnen in ganz Deutschland wiederfinden. Das Aufkommen der Krankheit wird zur Zeit außerdem besonders bei den Wirtschaftsstudenten durch die anstehenden Prüfungen gefördert. Ein Großteil der Zeit geht dabei fürs Lernen drauf. Da wird sich in dunkle Zimmer eingeschlossen und stundenlang in monotonen Bibliotheken nach Büchern gesucht. Die eigenen Bedürfnisse bleiben da oft auf der Strecke. Der Stress tut sein übriges dazu. Wenn die Depression dann erst einmal da ist, verschlimmert sich die ganze Lage dann zusätzlich. Ein Teufelskreis entsteht: Durch Leistungsdruck und Depression wird die Lernleistung gemindert. Schlechte Ergebnisse erhöhen den Druck dann zusätzlich und verschlimmern die Depression. Ein Entrinnen aus dieser Verheerenden Dynamik ist ohne professionelle Hilfe nur schwer möglich. Aber: Depression ist nicht gleich Depression!
Das Burn-out Syndrom nimmt unter Studenten ebenfalls zu
Das Burn-out Syndrom kann ähnliche Verhaltensweisen zutage fördern wie eine einfach Depression. Die Ursachen sind daher meistens das, worin sich beide unterscheiden. Wobei dieser Ansatz schon wieder fast zu kurz greift. Nach einem 12-Phasen Modell des Burn-out von Freudenberger und North ist die vorletzte Phase eben durch Depression gekennzeichnet.
Ein genauerer Blick zeigt, dass die Depression eigentlich eine logische Konsequenz aus den vorangegangenen Stadien ist. Die einfache Behandlung der Depression würde aber im Umkehrschluss nicht die Ursachen des Burn-out beseitigen. Dies anzunehmen würde das Problem an sich komplett unterschätzen. Das Modell zeigt nämlich deutlich, dass das Krankheitsbild bereits in den ersten Stadien angelegt ist. Dort liegen die eigentlichen Ursachen, die auch unter Studenten bei einer breiten Masse aufzufinden sind. Der Unistress und der Druck durch Familie, finanzielle Probleme, Leistungsdruck von Seiten der Kommilitonen und Dozenten etc. führen dazu, dass viele eigene Bedürfnisse hinten an stellen und so keine Life-Study-Balance hinbekommen. Das endet zunehmend damit, dass viele Studierende Selbstzweifel hegen und letztlich ihr Studium abbrechen, weil sie glauben, dass sie nicht dafür taugen. Dabei sind nicht sie das Problem, sondern das System und seine Unfähigkeit, den jungen Leuten zu zeigen, wie man richtig mit Stress- und Drucksituationen umgeht.