Eine schwierige Frage, zu der ich natürlich keine Antwort weiß und bestimmt nicht für alle Studenten sprechen kann. Dennoch eine kleine Anekdote, die zur Aufhellung des Problems vielleicht beträgt:

Ich saß neulich mal wieder im völlig überfüllten Zug von Berlin nach Frankfurt und wollte eigentlich nur ein bisschen Speedreaden. Aber wie das dann oft so ist, reden die Leute am dem nächsten Sitz so laut, dass es schwer fällt, sich zu konzentrieren. „Ich habe mir eine neue Kamera gekauft“, gibt sie ihm stolz zum besten. „Echt, welche denn? Auch eine Nikon?“, will er neugierig wissen. „Nein, die hat doch jeder! Ich habe mir eine Sony gekauft.“

Beide Marken sollten selbst dem oder der mit der Fotografie nicht Vertrauten keine Unbekannten sein. Nikon macht sich im Werbegeschehen des Fernsehens ziemlich breit und Sony ist seit Jahrzehnten im Bewusstsein der Deutschen ein Garant für Qualität. Das Gespräch hangelte sich dann an der Diskussion entlang, wann etwas Trend und wann einfach nur blindes Verfolgen von Massenerscheinungen sei. Natürlich haben das die beiden Diskutanten so nicht ausgedrückt, aber letztlich lässt sich daran doch der rote Faden der Diskussion erkennen. Von dem Kamera Kaufen ging es auf das Handy zu sprechen. Dazu:

Sie: „Es war so furchtbar, als das neue Iphone rauskam und jeder in der klasse das gleiche hatte. Ich habe mir daraufhin ein Samsung geholt.“ Er weiß auch von ähnlichem zu berichten: „Meine Schwester wollte auch unbedingt einen PC haben der nicht weiß ist, weil alle in ihrer Klasse so einen haben. Ich habe ihre einen pinken empfohlen.“

Vielleicht bin ich einfach schon zu alt, um die neue Generation von Studierenden (beide schienen im erstem Semester zu sein) noch verstehen zu können. Marken haben für mich nie eine wichtige Rolle gespielt. Entscheidend war immer, dass eine Kamera meinen Anforderungen möglichst preisgünstig entspricht. Für die Hobbyfotografie (und als mehr würde ich meine amateurhaften Versuche kaum bezeichnen wollen) oder ein paar hübsche Aufnahmen aus dem Urlaub brauche ich nicht zwangsläufig 700€ auszugeben. Und ein PC muss funktionieren! Es ist egal, wie er aussieht, solange ich mit ihm alles machen kann, was für das Studium wichtig ist. Dazu gehören einfach Programme zum Sprachenlernen oder zur Literaturverwaltung. Mehr muss nicht sein, oder?

Hauptsache nicht gewöhnlich – aber trotzdem Markenprodukt? (Quelle: klangundkleid.de)